VPEX: Wissen & Forschung: Verbandsprüfer Franz Breitwieser

Gelblinge

Vor etwa 150 Jahren begab die Österreichische Post als erste Postdirektion der Welt die Postkarte, damals ‚Correspondenzkarte‘ genannt. Man war vom durchschlagenden Erfolg dieser ‚Weltneuheit‘ überrascht. Konnte doch jeder, insbesondere auch der Postbote den Inhalt der Nachricht lesen! Innerhalb von 3 Monaten nach Einführung wurden bereits 2,75 Mill. Korrespondenzkarten abgesetzt. Über die Gesamtauflage der ‚Gelblinge‘ liegen keine Zahlen vor, es dürften aber einige 10 Millionen Karten gewesen sein. Jedenfalls wurden sehr bald Nachdrucke der 1. Auflage erforderlich. Druckstöcke fielen aus und waren zu ersetzen. Nicht überraschend, das sich da ‚Abweichungen‘ einschlichen.
Erst 60 Jahre später versuchte Ascher erstmals in seinem zweibändigen Standardwerk dem ‚Großen Ganzsachenkatalog‘ eine Systematisierung dieser Karten, nicht nur nach den verwendeten Sprachen sondern auch nach den Eckverbindungen und den Variationen des inneren Zierrahmens. Weder Schneiderbauer, noch Ferchenbauer oder auch Frech unterzogen sich der Mühe diese Katalogisierung zu erneuern. Da aber immer wieder Karten auftauchten, die nicht mehr in der Systematik Aschers untergebracht werden konnten, wurde der Ruf nach einer Überarbeitung immer lauter.
Diese Publikation versucht nun dies zu bewerkstelligen. Während Ascher noch 75 Typen listet, wurden bisher 29 weitere Typen entdeckt.
Von jeder Type wurden die Eckverbindung gelistet. Sind Unregelmäßigkeiten bei der Anordnung der ‚Punkte‘ und ‚Diamanten‘ des inneren Rahmens zu finden, wurde die Karte auch gescannt und die entsprechende ‚Fundstelle‘ zur leichteren Identifikation etwa vierfach vergrößert. Ergänzt wird diese Publikation durch neuere Forschungsergebnisse hinsichtlich des Drucks und der Auflagezahlen. Eine Aufstellung, wann eine bestimmte ‚Untertype‘ bisher das ‚erste Mal gesehen‘ wurde, also gestempelt auftauchte, rundet als Anhang dieses Büchlein ab.

Beispielseiten (PDF-Datei Größe ca. 12,6 MB; 09.11.2018)
Bestellung über den Buchhandel (ISBN: 978-3-95402-234-2) oder über den Verlag Schwaneberger (Michel).